Eine Wanderung durch die 310 ha große Reserva Santa Elena verspricht sensationelle Einblicke in die Flora und Fauna Costa Ricas.
Eine Wanderung durch die 310 ha große Reserva Santa Elena verspricht sensationelle Einblicke in die Flora und Fauna Costa Ricas. Auf über 1.700 Metern Höhe ist man mitten in der Biosphäre Nebelwald unterwegs.
Für diesen Ausflug hieß es besonders früh aufstehen. Um 6:30 Uhr war die Abfahrt in den weltberühmten Nationalpark Santa Elena. Da unser Hostel Frühstück erst ab genau dieser Zeit vorsieht, mussten wir vorher noch zur Bäckerei des Ortes laufen, um uns Verpflegung zu organisieren.
Hatten wir auf unserem Reitausflug am Vortag mit dem Nebelwald Bekanntschaft eher aus Ferne gemacht, ging es nun tief hinein. Zwar hatten wir nicht mehr so viel Glück mit dem Wetter, das machte aber nichts, ist schließlich ein Regenwald und wir hatten uns kleidungstechnisch darauf eingestellt.
Santa Elena oder Monteverde?
Der Nationalpark Reserva Bosque Nuboso Santa Elena ist im Gegensatz zum großen Bruder, der Reserva Biológica Bosque Nuboso de Monteverde, keine private, sondern eine staatliche Reserva. Wir entschieden uns für Santa Elena, da der Park deutlich weniger besucht wird. Man hat dort aber die gleichen Chancen seltene Tiere und Pflanzen zu entdecken, schließlich grenzen sie direkt aneinander. Santa Elena gilt daher als etwas ursprünglicher. Auf den ca. 10 km langen Rundwegen kann man sich voll auf die Natur einlassen.
Um halb acht holte uns der Guide ab und erzählte uns erstmal ganz allgemein viele spannende Sachen über den weltweit einzigartigen costa-ricanischen Nebelwald, seine Artenvielfalt und das Wasser des Nebelwaldes, von dem fast das gesamte Land profitiert. Daraus wird nämlich auch Strom erzeugt, der bis nach Honduras und Nicaragua weiter verkauft wird. Außerdem erläuterte er uns die zwei Jahreszeiten des Nebelwaldes: Regen und sehr viel Regen. Das war uns bereits aufgefallen.
Mit Guide durch die Wildnis
Dann ging es los, mitten hinein. Er verschwand mit uns direkt in den Nebelwald, abseits der Rundwege. Mehrere Stunden hatten wir ihn fast für uns alleine. Es war wirklich ziemlich feucht, gab nur kurze Regenpausen. Aufgrund der Höhe ist die Nässe relativ kühl. Man sollte sich also ruhig etwas Wärmeres anziehen.
Unterwegs sahen wir Nasenbären, uralte Bäume, Kolibris und viele andere Vogelarten, gigantische behaarte Raupen, faszinierende Schmetterlinge, riesengroße oder golden leuchtend-glänzende Käfer sowie eine Babytarantel in ihrer Höhle. Wir waren sehr froh, die geführte Wanderung mitzumachen. Die meisten Tiere leben so versteckt und zurückgezogen, dass wir sie alleine wohl kaum entdeckt hätten.
Mit viel Sachkunde und Leidenschaft imitierte unser Guide Vogel- und Tierlaute auf der Suche nach noch spektakuläreren Tieren. An diesem Tag hatte er damit jedoch keinen Erfolg. Eine Viper schien in der Nähe zu sein, er konnte sie jedoch nicht aufspüren. Ein seltener Frosch entschwand noch bevor wir ihn auch sehen konnten. Und die Faultiere machten sich offensichtlich schon eine Weile rar. Nebel und Regen waren unsere ständigen Begleiter.
Entdeckungstour auf eigene Faust
Im Anschluss an die geführte Wanderung machten wir uns noch alleine auf Entdeckungstour. Da uns der Guide sehr viel abseits der Pfade geführt hatte, gab es entlang der Hauptwege noch genug zu sehen. Wir liefen entlang einer der farbig markierten Rundkurse und kamen dabei auch an einem hohen Aussichtsturm vorbei, von dem aus man den Nebelwald gut überblicken konnte. Nach vier Stunden im Regenwald traten wir wieder die Heimreise an.
Wenn Ihr wissen möchtet, was man in dieser wunderbaren Region noch so alles erleben kann, dann empfehle ich Euch unseren Artikel mit den besten Tipps für Santa Elena und Monteverde.
Habt Ihr den Nebelwald Santa Elena auch besucht? Oder doch Monteverde? Wie waren Eure Erfahrungen? Schreibt es gerne in die Kommentare.