Nur 48 Stunden Stopover in New York, das lohnt sich doch überhaupt nicht! Oder vielleicht doch? Ein Selbstversuch mit Familie.
Nur 48 Stunden Stopover in New York, das lohnt sich doch überhaupt nicht! Oder vielleicht doch? Ein Selbstversuch mit Familie.
Eigentlich hatten wir ja ein anderes Ziel: Mittelamerika. Aber da die Kinder unbedingt einmal New York erleben wollten, ich auch noch nie da war und die meisten Flüge ohnehin über die USA gehen, nutzten wir die Gelegenheit. Mit einem Stopover konnten wir beides verbinden. Viel Zeit ließ unser Reiseplan aber nicht zu und so hatten wir gerade einmal zwei Tage für Megalopole.
Wir kamen am Flughafen Newark an. Von dort ging es dann mit einem gelben (etwas sehr klapprigen) Taxi zu unserem vorab gebuchten Hotel in Manhattan. Wir unterhielten uns mit dem redseligen Taxifahrer, einem älteren arabisch-stämmigen Mann, welcher in Jerusalem geboren wurde. Die Jungs auf der Rückbank kämpften hingegen mit dem Jetlag, und unser Jüngster schlief noch ein, ehe wir in Manhattan eintrafen.
Ein Hotel mitten in Manhattan
Unser Hotel in Manhattan war das ROW NYC (Werbung, weil Affiliate-Link*), an der 8th Avenue, Ecke 45. Straße. Wir hatten uns dafür entschieden, weil es das einzige bezahlbare in Manhattan war und trotzdem einen vertrauenswürdigen Eindruck machte. Es ist wirklich ganz in Ordnung, zwar bereits etwas abgewohnt aber relativ sauber. Vor allem aber mitten in Manhattan. Das war uns sehr wichtig, denn so waren wir schnell mittendrin, was super ist, wenn man wie wir nur zwei Nächte bleibt. Aber diese Nächte sind sehr kurz. Die Fenster sind kaum schallisoliert und man hat den ganzen Straßenlärm (Rettungswagen, Polizei, Leute und Klimaanlagen der umliegenden Gebäude) direkt neben dem Bett. New York ist laut!
Da wir – am Anfang einer langen Reise – unser Budget nicht überstrapazieren wollten, frühstückten wir nicht im Hotel. Das hätte noch einmal einen saftigen Aufpreis gekostet. Stattdessen suchten wir uns über Tripadvisor ein kleines Café in einer Seitenstrasse (47. Straße) namens Frisson Espresso. Es war wirklich total nett uns erinnerte uns sehr an die Cafeś in Berlin. Es gab richtig guten Kaffee, heiße Schokolade und Croissants. Ein guter Start in den Tag!
Sightseeing im Hop-on-Hop-off-Bus
So gestärkt kauften wir uns Tickets für den Top View Hop-on-Hop-off-Bus. Wenn man nur einen einzigen Tag in einer Stadt hat, ist dies ein bequemer Weg, um einen Großteil der Highlights schnell abzuhaken. Die Verkäufer stehen an jeder Ecke. “Unseren” hatten wir schon am Vorabend kennengelernt und er hat sich riesig gefreut, dass wir wieder auf ihn zugegangen sind. Sie bekommen keinerlei Grundgehalt, sondern nur eine Provision pro verkauftem Ticket. Wir haben dann etwas mit ihm gehandelt und dann auch für uns Erwachsene die Karten zum Kinderpreis bekommen.
Also ab in den Bus und dann bei bestem Hamburg-Wetter – leichter Nieselregen- durch New York. In Soho stiegen wir aus und liefen durch Chinatown und Little Italy bis zur nächsten Busstation. Wir mussten unbedingt Cannollie probieren, die sizilianischen Cremerollen: sahen besser aus, als sie schmeckten (sehr süß und außen leider gar nicht knusprig).
Die Bustour war toll und die wahrscheinlich beste Art möglichst viel zu sehen, wenn man so wenig Zeit wie wir hat. Wir fuhren zuerst die rote Route (Downtown) und stiegen dann in die blaue Route (Uptown) um. Eine kleine Auswahl dessen, was wir unterwegs mitgenommen haben:
- Times Square, berühmt für die vielen blinkenden Werbetafeln
- Empire State Building, mit 381 Metern noch bis 1972 das höchste Hochhaus der Welt
- Ground Zero / World Trade Center Site und One World Trade Center, der 541 Meter hohe Nachfolger der Twin Towers
- Macy’s, eines der größten Warenhäuser der Welt (mehr als dreimal so groß wie das KDW in Berlin)
- Die Museum Mile mit dem MET – Metropolitan Museum of Art, der Neuen Galerie New York für deutsche und österreichische Kunst oder dem Guggenheim Museum
- Cathedral of Saint John the Divine, die viertgrößte Kirche der Welt
- Madison Square Garden, die laut eigener Aussage „berühmteste Arena der Welt“
- Fashion Avenue, Teil der 7th Avenue, der aufgrund der Bedeutung für die Stellung New Yorks in der Modewelt so bezeichnet wird
- Little Italy, das italienische Viertel New Yorks
- Chinatown, das chinesische Viertel der Stadt
- Carlo’s Bakery, Filiale der Bäckerei aus der amerikanischen Reality-TV-Serie „Cake Boss“
- Highline Park, eine stillgelegte Güterzugstrecke, die in einen Park umfunktioniert wurde
Mit Tandem durch den Central Park
Mindestens genauso schön war der Besuch des Central Parks. Nach der stressigen und lauten Sighseeing-Fahrt ist der Park ein willkommener Kontrast. Hier findet man mitten in New York ein schönes großes Erholungsgebiet, um wieder etwas runterzukommen. Und es bietet eine willkommene Gelegenheit, sich nach dem vielen Sitzen endlich einmal wieder körperlich zu ertüchtigen.
Mit unserem Hop-on-Hop-off-Ticket gab es vergünstigt Fahrräder zum Ausleihen, drei Stunden zum Preis von einer. Das nutzten wir und radelten eine große Runde durch den Central Park. Wir nahmen uns zwei einzelne Räder und probierten zusätzlich auf Wunsch der Kinder auch ein Tandem aus. Zwischendurch fing es plötzlich an, richtig stark zu regnen. Glücklicherweise konnten wir schnell Unterschlupf im Loeb Boathouse finden. Dort gibt es einen (teuren) Restaurantbereich, aber auch einen günstigeren Self-Service Bereich. Kalte Milch gab es auf Nachfrage sogar gratis und wir wissen jetzt, dass iced coffee hier auch “nur” kalter Kaffee auf Eiswürfeln ist, ohne irgendetwas.
Als der intensivste Schauer vorbei war, schlossen wir unsere Runde im Central Park ab. Es macht auf jeden Fall total viel Spaß, mit dem Fahrrad durch den riesigen Park zu strampeln. Im Anschluss stiegen wir wieder in den Bus der blauen Route und fuhren diese bis zum Schluss (d.h. bis fast vor unser Hotel). In einem Imbiss aßen wir noch Sandwiches, Wraps und einen Burger mit Pommes zum Abendessen. Als Deko lag auf jedem Plastikteller eine halbe saure Gurke. Yeah! Aber Hauptsache wir hatten etwas im Magen, denn wir waren alle soooo müde.
Strassenmarkt auf der 8th Avenue
Nach einer weiteren lauten und unruhigen Nacht gab es am nächsten Morgen eine tolle Überraschung: die 8th Avenue vor unserem Hotel war für Autos gesperrt und voll mit Flohmarktständen! Also schnell raus aus den Federn, um die Ecke bei “Juniors” günstig mit Self-Service Kaffee, Kakao und Croissants gefrühstückt und dann über den Strassenmarkt gebummelt. Das war ein tolles Gefühl: die Sonne schien, die Hektik der Straße war weg und alle wirkten deutlich entspannter.
Man konnte gefühlt endlos weit laufen. Das Angebot war eine bunte Mischung von Kunsthandwerk, Souvenirs, Elektronik, Trödel und Essensständen aus aller Herren Länder. Zum Abschluss schlenderten wir noch einmal, diesmal zu Fuß, über den Times Square. So langsam wurde es auch schon wieder Zeit, Abschied von New York zu nehmen.
Um 12 Uhr war dann Check-Out im Hotel und wieder ging es mit einem (diesmal nicht ganz so klapprigen) gelben NY-Taxi zum JFK. Der Fahrer sprach nicht viel, fuhr aber mit so rasanten Spurwechseln, dass einem echt schlecht werden konnte. Wir freuten uns schon auf unser zweites Kurzabenteuer auf dem Weg nach Mittelamerika.
Fazit
Reichen 48 Stunden mit Jetlag und kleinem Budget für New York? Natürlich nicht. Hat es sich trotzdem für uns gelohnt? Auf jeden Fall! New York ist einfach eine fantastische Stadt und jede Reise wert. Auch für einen 48-stündigen Stopover Kurztrip. Und außerdem: Wir kommen wieder, keine Frage.
Was würdet Ihr in 48 Stunden in New York machen? In welchem Viertel kann man günstig aber doch zentral wohnen? Schreibt Eure Anregungen in die Kommentare…
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One thought on “48 Stunden New York”