Große Pyramide von Tazumal, El Salvador

Tazumal – El Salvadors bekannteste Maya-Ruinen

Tazumal ist die wichtigste Mayastätte El Salvadors. Auch wenn sich die erhaltenen Tempel nicht mit denen der großen Maya-Ruinen wie

Tazumal ist die wichtigste Mayastätte El Salvadors. Auch wenn sich die erhaltenen Tempel nicht mit denen der großen Maya-Ruinen wie Tikal (Guatemala) oder Copán (Honduras) messen können, ist Tazumal die bedeutendste in El Salvador und allemal eine Reise wert.

Besonders interessant ist Tazumal unter anderem deswegen, weil sie sich am südlichsten Rand des ehemaligen Maya-Reiches befindet. Nur die etwas kleineren Maya-Anlagen in San Andrés und Joya de Cerén, beide nahe der Hauptstadt San Salvador, liegen noch weiter südlich. Da diese nur etwa 60 km entfernt sind, könnte man problemlos alle drei Maya-Stätten an einem einzigen Tag besuchen.

Tazumal liegt am Rand des Ortes Chalchuapa zwischen Ahuachapán (20 km entfernt, Endpunkt der Ruta de las Flores) und Santa Ana (14 km), der zweitgrößten Stadt des Landes. Wir nahmen den Bus 210 in Santa Ana um 8 Uhr morgens. Zu verdanken hatten wir das der freundlichen Hilfe eines älteren Herrn, den wir gefragt hatten, ob wir an der richtigen Haltestelle warteten. Er erklärte uns nämlich, dass der in unserem Reiseführer empfohlene 218er länger für die Strecke braucht, da der 210er ein „directo“ sei – wobei auch dieser Bus immer dort anhielt, wo jemand ein- oder aussteigen wollte. Der nette Señor stieg unterwegs aus, nicht jedoch ohne uns noch einmal ganz genau zu erklären, wo wir aussteigen und wohin wir dann gehen sollten. Einfach super nett die Menschen in El Salvador!

Die zwei Tempel-Pyramiden von Tazumal

Von der Bushaltestelle läuft man noch ein kleines Stückchen zu den Ruinen, vorbei den hübschen, bunten Kolonialhäusern und den vielen kleinen Marktständen mit Kunsthandwerk und Souvenirs. Um diese Uhrzeit war aber noch nicht viel los. Wir waren die ersten Besucher des Tages, mussten sogar noch ein paar Minuten warten bis wir eingelassen wurden. Für 3$ pro Nase (Kinder bis 10 Jahre gratis) durften wir die Maya-Ruinen schließlich bestaunen.

Die große Tempelpyramide von Tazumal ist abgesperrt: Leider dürfen die Pyramiden nicht mehr betreten werden.
Leider dürfen die Pyramiden nicht mehr betreten werden.

Es war strahlend schönes und sehr heißes Wetter. Die Anlage ist nicht allzu groß. Im Wesentlichen gibt es in Tazumal nur zwei erhaltene Gebäude: die große und die kleine Tempelpyramide. Die ursprünglichen Gebäude waren eher schlecht als recht erhalten und so wurden Teile der Außenmauern mit Zementputz verkleidet. Leider stürzte 2004 ein Teil davon nach Regenfällen ein und musste mühsam wieder aufgebaut werden.

An den Treppen der Pyramide ist gut zu sehen, wie die Außenmauern verputzt wurden, um die Bausubstanz zu schützen.
An den Treppen der Pyramide ist gut zu sehen, wie die Außenmauern verputzt wurden, um die Bausubstanz zu schützen.

Aufgrund der Instabilität darf man die Gebäude nun leider nicht mehr betreten. Die Jungs waren entsprechend ziemlich enttäuscht, dass man weder raufklettern noch reingehen darf. Aber die Bausubstanz ist weiterhin recht marode und muss geschützt werden. Wenigstens eine der Treppen hinauf auf die kleinere Pyramide kann man aber doch betreten.

Immerhin auf die kleine Pyramide darf man über die Haupttreppe rauf. Ansonsten ist zum Schutz der Gebäude kein Zutritt möglich.
Immerhin auf die kleine Pyramide darf man über die Haupttreppe rauf. Ansonsten ist zum Schutz der Gebäude kein Zutritt möglich.

Wald und Museum laden zum Verweilen ein

Die Anlage ist insgesamt aber sehr schön und gepflegt. Beschilderungen gibt es allerdings nur auf Spanisch. Direkt neben den Gebäuden ist ein netter kleiner Wald, in dem man sich bei Bedarf etwas abkühlen und erholen kann. Darüber hinaus gibt es ein kleines Museum, das im Eintrittspreis inbegriffen ist.

Der kleine Wald nebenan ist super angenehm, um sich etwas abzukühlen.
Der kleine Wald nebenan ist super angenehm, um sich etwas abzukühlen.
Das Museum von Tazumal aus Sicht der kleinen Tempel-Pyramide.
Das Museum von Tazumal aus Sicht der kleinen Tempel-Pyramide.
Goldene Büste von Che Guevara. Auch der Che besuchte einst Tazumal - und bekam sofort ein Denkmal gesetzt.
Goldene Büste von Che Guevara. Auch der Che besuchte einst Tazumal – und bekam sofort ein Denkmal gesetzt.

Die Legende der Laguna Cuzcachapa

Anschließend gingen wir Richtung Casa Blanca, einer weiteren Ausgrabungsstätte der Präklassik. Auf dem Weg kamen wir an der legendären Laguna Cuzcachapa vorbei, ein kleiner Kratersee eines längst erloschenen Vulkans. Um die Lagune fand gerade ein Kinderradrennen statt und es waren viele Leute da. Sie waren sehr interessiert an uns und zwei Männer fragen uns ganz freundlich aus: was wir hier machen, wo wir herkommen- und wünschten uns noch eine gute Reise. Sie schienen sehr interessiert, ihr Englisch mal anzuwenden und erzählten uns auch von den Legenden, die sich um die Lagune ranken. So sei es Teil eines Spiels der Maya gewesen, Goldstücke, die für die mittelamerikanischen Ureinwohner ohne besonderen Wert waren, in die Lagune zu werfen. Gefunden hat man das Gold darin aber nie, was unter anderem auch daran liegen könnte, dass es von einer Loch-Ness-ähnlichen Seeschlange bewacht werde. Falls es sie gibt… wir haben sie allerdings nicht gesehen.

Die legendäre Laguna Cuzcachapa, in der angeblich einiges Maya-Gold versunken sein soll.
Die legendäre Laguna Cuzcachapa, in der angeblich einiges Maya-Gold versunken sein soll.

Casa Blanca: Maya-Ruinen und Indigo-Werkstatt

Auf der Anlage der Casa Blanca (wieder 3$ Eintritt pro Person, dieses Mal ohne Kinderrabatt) kann man einen Rundweg vorbei an einigen kleineren, mehr oder weniger weit ausgebuddelten Ruinen gehen und danach noch drei Räume im Museum bestaunen. Es gibt zudem eine Indigo-Färberei zum Mitmachen, aber die Jungs hatten seltsamerweise keine Lust mehr.

Die benachbarte Anlage "Casa Blanca" ist wesentlich kleiner und noch nicht so gut erschlossen wie Tazumal.
Die benachbarte Anlage „Casa Blanca“ ist wesentlich kleiner und noch nicht so gut erschlossen wie Tazumal.

Fazit

Alles in allem ist Tazumal ein toller Familien-Tagesausflug, sowohl von Santa Ana oder der Ruta de las Flores aber auch von der Hauptstadt San Salvador, die gerade einmal 80 km entfernt liegt. Man könnte auch in Chalchuapa übernachten (der Lonely Planet empfiehlt hier ausschließlich das Hostel Las Flores). Allerdings schien uns der Ort nicht allzu einladend und wir waren froh wieder ins hübsche Santa Ana zurückzukehren.

Wart Ihr auch in Tazumal? Habt Ihr vielleicht sogar noch eine der anderen Mayastätten in El Salvador besucht? Lohnt sich der Besuch auch, wenn man schon die großen Maya-Städte in Guatemala, Mexiko oder Honduras gesehen hat? Schreibt einfach Eure Meinung in die Kommentare!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert