La Fortuna zieht jedes Jahr Unmengen an Touristen an. Hauptgrund dafür ist der wunderschöne Vulkan Arenal. An dessen Hängen gibt
La Fortuna zieht jedes Jahr Unmengen an Touristen an. Hauptgrund dafür ist der wunderschöne Vulkan Arenal. An dessen Hängen gibt es einen tollen Nationalpark zum Wandern und seiner Umgebung gibt es unzählige entspannende Thermalquellen. Einen sehenswerten Wasserfall gibt es auch. Was könnte da schiefgehen?
Schon die Anfahrt ist die Reise wert. Von Monteverde aus kann man mit dem Linienbus nach Tilarán fahren und dort umsteigen nach La Fortuna (ca. 8$). Da man in Tilarán jedoch mehrere Stunden warten muss, entscheiden sich die meisten für den bequemeren Weg mit einem Tourismus-Shuttle (25$). Und der ist nicht nur deutlich schneller, sondern beinhaltet auch eine landschaftlich attraktive Bootsfahrt über die Laguna de Arenal.
Wir wurden um 8 Uhr von einem Minivan (Fahrer + 12 Personen) abgeholt. Über Schotterwege wurden wir zur Laguna de Arenal gebracht. Das war ein ganz schönes Geschaukel und durch den Nebel (wir kamen zwar aus dem Nebelwald, er begleitete uns jedoch weiter bis kurz vor der Laguna) sah man nichts. Am See angekommen warteten wir 20 Minuten auf unser Boot. In der Zwischenzeit kamen immer mehr Kleinbusse mit weiteren Touristen an.
Über die Laguna de Arenal
Dann kamen die Boote von der anderen Seite des Sees und mit ihnen auch wieder eine Menge Menschen. Alles war gut durchstrukturiert. Jeder (und das dazugehörige Gepäckstück) fand seinen Platz und los ging es in einer 40-minütigen Fahrt über den See. Zwischendurch hatten wir sogar Glück: der Nebel verzog sich und für ein paar Minuten sah man plötzlich den beeindruckenden und wunderschönen Vulkan Arenal.
Auf der anderen Seite ging es dann weiter, wieder in Minivans. Der Weg nach La Fortuna war nicht mehr weit. Man fährt zunächst am Rande des Nationalparks Parque Nacional Volcán Arenal entlang. Auf der Strecke kommt man alle paar Meter gefühlt an Thermalquellen und dazugehörigen Ressorts vorbei, die Auswahl ist wirklich riesig.
Ankunft in La Fortuna
Das kleine Städtchen La Fortuna ist im wesentlichen entlang der Hauptstraße gruppiert. Im Zentrum befindet sich der Parque de la Fortuna, ein kleiner Park gegenüber der Kirche. Unsere Ferienwohnung war so ziemlich am Ende der Hauptstraße zu finden, sodass wir als letzte das Shuttle verließen. Nach dem eher lauten Backpacker-Hostel in Monteverde, wollten wir es in La Fortuna etwas ruhiger angehen lassen.
Im Aparthotel La Fortuna Rooms (Werbung, weil Affiliate-Link*) hatten wir eine sehr nette Wohnung mit einem Schlafzimmer mit Doppelbett und zwei Einzelbetten im größeren Wohn-/ Essbereich für die Kinder. Die Wohnungen haben jeweils einen Balkon. Unsere war leider nach vorne zur Straße raus und der Balkon nur sehr schmal. Die Wohnungen nach hinten raus sind da deutlich attraktiver. Nach der ersten Nacht hätten wir zwar in eine hübschere Wohnung wechseln können, doch wir waren zufrieden genug. Direkt gegenüber befindet sich eine Schule. Tags über ist dort also einiges los, nachts jedoch sehr ruhig. Die Klimaanlage ist ebenfalls modern und leise, sodass wir uns gut ausschlafen konnten.
Direkt am zentralen Parque de la Fortuna liegt die nette Cafetería MyCoffee. Dort stärkten wir uns erst einmal mit fruchtigen Smoothies, Quesadillas, Kakao und Kaffee. Danach bummelten wir durch den Park und entdeckten eine “Chocolatería”, wo sich jeder ein Stück handgefertigte costa-ricanische Schokolade aussuchen durfte. In einem der zahlreichen Supermärkte auf dem Weg in die Ferienwohnung kauften wir noch Verpflegung für den nächsten Tag ein. Den Abend verbrachten wir Karten spielend zu Hause und gingen früh schlafen.
Regen, Regen, Regenzeit
Am nächsten Morgen erwachten wir voller Tatendrang. Zunächst dehnten wir das Frühstück jedoch erstmal aus, denn es regnete. Und wie es regnete! Ganz verwunderlich war es nicht, denn wir befanden uns mitten in der Regenzeit. Bislang allerdings hatten wir nicht so viel davon mitbekommen. In El Salvador gab es 2018 fast gar keinen Regen, in Costa Rica hatte es mal den einen oder anderen Schauer gegeben, danach kam aber schnell wieder Sonnenschein. Jetzt aber regnete es seit Stunden so heftig, dass wir unseren Plan, die Wanderung über die Lavafelder des Nationalparks, aufgeben mussten.
Als wir uns bei den Betreibern des Aparthotels erkundigten, rieten sie uns davon ab, heute wandern zu gehen. Der Cerro Chato Trail, eine (zweimal) acht Kilometer lange Wanderung zu einem auf 1100 Metern Höhe gelegenem Vulkansee, sei ohnehin schon länger aufgrund der anhaltenden Regenfälle nicht mehr passierbar. Und so entschieden wir uns für den zweiten Teil unseres ursprünglichen Plans: Ein Bad in den Thermalquellen. Nass ist nass.
Aber vorher schnell noch was beim Imbiss gleich unten im Haus etwas essen. Zu unserer Überraschung aßen wir dort sehr gut, sehr preiswert (9.000 Colones ~ 14€) und sehr reichlich: Nachos, Empanadas und etwas, dessen Namen wir uns nicht gemerkt haben, aber Ähnlichkeit mit einem riesigen Kartoffelpuffer hatte. Als wir gerade fertig waren, kam unser Gastgeber noch einmal auf uns zu und wies uns auf die plötzlich freie Sicht zum Vulkan hin. Er bot an Fotos von uns mit diesem dieser Tage seltenen Motiv zu machen.
Ab ins Thermalbad
Anschließend fuhr er uns sogar für 5$ noch zum Thermalbad. Davon gibt es wie gesagt hier reichlich, in unterschiedlichsten Preiskategorien. Er empfahl uns die Kalambu Hot Springs, ein Erlebnisbad mit ein paar Rutschen und allem drum und dran, denn wenn Kinder glücklich sind, sind schließlich auch die Eltern glücklich! Seiner Meinung nach war es das beste in La Fortuna. Laut Internet war es mit 80$ allerdings auch doppelt so teuer wie das, welches wir zuerst rausgesucht hatten. Aber egal: da die Tour ja ins Wasser gefallen war, hatten wir noch Budget “übrig”.
Allerdings wollte die Dame am Eingang dann plötzlich 120$ von uns, da sie aktuell nur Tageskarten inklusive einem All-you-can-eat-Buffet anbieten. Das war dann doch etwas heftig. Unser Fahrer war mit ausgestiegen, um Prospekte für seine Gäste mitzunehmen. Er entschuldige sich sofort bei uns. Er hatte nicht gewusst, dass es mittlerweile so teuer geworden war. Die Kinder bekamen davon nichts mit, sondern beäugten schon voller Vorfreude die Attraktionen. Nach längerer Diskussion hatte die Kassiererin dann Erbarmen mit uns und ließ uns schon zum Abendtarif, 60$ – allerdings ohne Essen vom Buffet – herein. Super, vielen Dank! Wir wollten ja auch “nur” ins Wasser, gegessen hatten wir ja gerade erst.
Entspannung mit Vulkanblick
Oh, war das schön! Mittlerweile hatte der Regen aufgehört und wir dümpelten in einer wunderbar angelegten, mit tropischen Pflanzen umsäumten Lagune inkl. Wasserfällen und Blick auf den echten Vulkan. Außer uns waren nur noch eine Handvoll Leute da – teilweise waren wir allein in den Becken. Natürlich mussten auch die Rutschen ausprobiert werden, es gab sogar eine riesige Reifenrutsche mit Reifen, in denen wir alle vier Platz hatten. Aber so doll nach Action war uns allen irgendwie nicht. Lieber ließen wir uns durchs sehr warme Wasser treiben bis wir ganz schrumpelig waren.
Wir waren froh, dass wir nicht die teure Variante mit Essen genommen hatten. Für den Essensbereich hätte man sich anziehen müssen, mal zwischendurch etwas holen ist nicht. Besonders gemütlich sitzt man da auch nicht. Über die Qualität des Essens können wir so allerdings nichts berichten.
Nach 3 Stunden waren wir gut durch und fuhren mit einem Taxi wieder zurück (Lest auch die besten Tipps fürs Taxi fahren in Costa Rica). Der Taxifahrer war hoch erfreut, dass wir gut Spanisch konnten und verwickelte uns begeistert in ein Gespräch über Costa Ricas für Mittelamerika sehr hohen Lebensstandard oder die Besonderheiten der spanischen Sprache in diversen Ländern dieser Erde. Wir hatten viel Spaß.
Abschied von La Fortuna
Als wir bei unserer Unterbringung angekommen waren, stellten wir fest, dass alles ringsherum schon geschlossen hatte – und wir noch nichts fürs Abendessen besorgt hatten. Es war auch schon dunkel, aber noch nicht allzu spät. Wir liefen die Straße weiter bis zu einem Mini-Supermarkt und kauften dort Eier und Tortillafladen. Und eine Schoki als Nachtisch. An einem Imbiss gab es dann noch frittiertes Hähnchen und schwups hatten wir ein improvisiertes, dafür gar nicht soooo übles Essen (nur fehlten irgendwie die Vitamine). Nach einer Runde Canasta waren wir auch schon bettreif – schließlich wurden wir am nächsten Morgen um 7 Uhr wieder vom Shuttlebus nach Tortuguero abgeholt.
Wir fanden es sehr schade, dass wir nicht am Vulkan lang wandern konnten. Da die Wetterprognose für die nächsten zwei Wochen keine Besserung versprach, machten wir uns nach nur zwei Nächten wieder auf den Weg. Dennoch hatten wir eine super Zeit. Der Ort ist total entspannt, die Menschen freundlich und neben dem Ausflug in den Nationalpark hat man bei besserem Wetter auch die Möglichkeit, die Catarata (Wasserfall) Río Fortuna zu besuchen, eine Schokoladen-Tour zu machen, Canopy & Canyoning, Reitausflüge, Rafting oder Radtouren zu machen. Hier kann jeder sein Glück finden, oder – wie man auf Spanisch sagt: La Fortuna. Denn genau das bedeutet der Name dieses Städtchens.
Hattet Ihr mehr Glück mit dem Wetter in La Fortuna? Was waren Eure Lieblingsaktivitäten? Schreibt es in die Kommentare!
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