Die Strände vor El Tunco und La Libertad bieten hervorragende Bedingungen für Surfer jeden Niveaus und mit Punta Roca sogar
Die Strände vor El Tunco und La Libertad bieten hervorragende Bedingungen für Surfer jeden Niveaus und mit Punta Roca sogar den besten Surf-Spot Zentralamerikas. Das wollten wir uns einmal genauer ansehen!
El Tunco war für uns der zweite Ort in El Salvador. Nach dem tollen Start an der Playa El Majagual / Playa San Blas machten wir uns zu Fuß auf den knapp 3 km langen Weg nach El Tunco. Ein erstes kleines Abenteuer: Wir liefen am Strand mit unseren Rucksäcken und barfuß los, bis es durch die Felsen nicht mehr weiter ging. Dann gingen wir am Strand hoch und fragten dort nach der Straße. Ein sehr netter Einheimischer führte uns durch den Ort, vorbei an kleinen Wellblechhütten und durch Hühnerhöfe. Wir wurden überall freundlich gegrüßt: ich glaube, europäische Rucksack-Touristen sind hier sehr selten.
Oben an der richtigen Straße angekommen, kam im selben Augenblick der Bus Richtung Sonsonate. Na gut, dann nahmen wir eben doch den Bus für die zweite Hälfte des Wegs (0,25$ pro Person). Also schnell Danke zum Guide gesagt und ab in das lustige blaue Gefährt. Auch hier waren alle sehr hilfsbereit und amüsiert über unseren Aufmarsch. Wenig später ließ man uns in El Tunco wieder aussteigen.
Mittelamerikas beste Welle
El Tunco ist deutlich touristischer als die Playas San Blas und Playa Majagual. Allerdings waren wir im Juli, also der Nebensaison dort. Dementsprechend waren nur sehr wenige Touristen unterwegs. El Tunco ist vor allem unter Surfern angesagt. Der Grund dafür ist einfach: Hier gibt es die besten Wellen ganz Zentralamerikas!! Daher finden hier auch internationale Wettkämpfe statt, “Punta Roca” ist legendär. Mit der Surfer-Klientel ist es dann auch zu einem Anziehungspunkt für feierwütige Touristen geworden. Es ist ein bisschen wie auf Malle: eine Bar an der anderen und alle buhlen mit lauter Musik um ihr Publikum.
Wir wurden am ersten Hostel/Hotel von der Straße weg abgefangen und uns wurde ein Zimmer gezeigt. So ging es die ganze Straße lang weiter. Wir entschieden uns für das Backpacker-Hostel Casa Miramar. Trotz der etwas zwielichtig dreinblickenden Besitzer und dem sehr einfachen Zimmer: es hat eine Terrasse mit sensationellem Blick auf Strand und Meer, einen kleinen Pool und über allem einen riesigen Schatten spendenden Baum. Für ein 4-er Zimmer, mit eigenem Bad (nur kaltes Wasser) und Klimaanlage zahlen wir 45$ im Voraus. Dafür gab es extra-laute Musikbeschallung und eine feierwütige Meute gratis.
Wir ließen unsere Rucksäcke im Zimmer (nahmen aber die Wertsachen mit) und erkundeten am Strand entlang den Ort. Alle Händler und Restaurantbesitzer sprachen uns an. Wir entschieden uns für das hübsche kleine dale!dale!café! direkt am Fluß und genossen eiskalte Limonade, Smoothies, Sandwiches, eine große Schüssel frische Früchte mit Joghurt oder, für die Kids, ein Croissant. Mmmh. An unserem Strand gab es bei Flut nicht den feinen schwarzen Sand, sondern jede Menge große runde Steine. Das Baden im Meer war so bei Flut etwas schwierig, weil man mit jeder Welle Steine ans Schienbein bekam. In den Wellen waren jedoch eine Menge Surfer zu sehen.
Sensationelle Aussicht
Da das Wetter in El Tunco wirklich drückend heiß werden kann, wichen wir auf den Pool aus. Dort im Schatten mit der Meeresbrise lässt es sich aushalten. Der Pool ist so angelegt, dass man auch aus dem Wasser die wunderbare Aussicht genießen kann. Fantastisch!
Die Gruppe Jugendlicher war derweil immer noch da, betrank sich immer weiter und sang lauthals mit. Wir aßen noch am Meer zu Abend und dann hofften auf einigermaßen guten Schlaf.
Das mit der ruhigen erholsamen Nacht war dann leider nichts. Zwar machte das Restaurant des Hotels schon ab neun Uhr dicht, die Klimaanlage war allerdings sehr laut und unser Fenster total durchlässig, sodass man die feiernden Menschen nebenan gut hörte. Daher ist unsere Empfehlung, hier zu Abend essen (der Fisch war wirklich ein Gedicht), die Aussicht genießen aber in einem der anderen Hotels schlafen.
Der Abend war trotzdem nett, aber wir entschieden uns, keine weitere Nacht dranzuhängen. So schnappten wir uns unsere Rucksäcke und gingen erst einmal frühstücken: superleckere Fruit Bowl mit Joghurt und Müsli, Croissant, Pancakes und – Salvadorianische Spezialität! – Pupusas, ein Maisfladen mit eigebackenem Ei, Bohnenpüree und Käse. Sehr lecker, zum Frühstück gleichwohl ungewohnt. Vor allem aber: echter Salvadorianischer Kaffee.
Surfstunde bei César
Bevor wir dann mit dem Bus zur Ruta de las Flores aufbrachen, wollten die Jungs unbedingt noch surfen lernen, hier, am besten und berühmtesten Surfstrand. Direkt gegenüber vom dale!dale!café! gibt es den Surfladen Tunco Surf. Surflehrer César bot uns seine Dienste an und machte mit den beiden Jungs einen super Job. War total gut, der Strand war bei Ebbe noch im sandigen Bereich. Sehr angenehm im Vergleich zur Flut gestern Nachmittag, bei der uns die Steine gegen die Beine flogen.
Zuerst galt es, sich aufzuwärmen, dann kamen die Trockenübungen. César erklärte beiden Jungs alles und der Große übersetzte für seinen jüngeren Bruder. Das hat er wirklich toll gemacht! Und dann ging’s ab ins Wasser. Ich hätte nicht erwartet, dass beide es schon in der allerersten Stunde schaffen, auf dem Brett zu bleiben und zu surfen bzw die Wellen zu reiten. Chapeau!
Abschied von El Tunco
Anschließend zogen wir uns im Surfladen um und unterhielten uns noch eine ganze Weile mit César, der uns auch Fotos seiner gerade Mal vier Monate alten Zwillinge zeigte. Total schön. Wir hatten noch etwas Zeit. Der Bus nach Sonsonate fährt hier nur um zwei Uhr nachmittags (und um sechs Uhr früh, aber das ist nichts für uns). Also nochmal in “unser” Café, Smoothies trinken, Bagel essen und chillen bis zur Abfahrt. Das hatten die Jungs nach der Anstrengung auch nötig.
Wir fanden die Stimmung in El Tunco total entspannt und angenehm. Wie sind Eure Erfahrungen? Wart Ihr auch surfen? Vielleicht habt Ihr ein paar Strand- und Hotelempfehlungen? Wir freuen uns über Eure Kommentare!