Mit einem sogenannten „Touristen-Shuttle“ ist man in Costa Rica auf den meisten Strecken viel schneller unterwegs, zahlt dafür aber auch
Mit einem sogenannten „Touristen-Shuttle“ ist man in Costa Rica auf den meisten Strecken viel schneller unterwegs, zahlt dafür aber auch einen hohen Aufpreis. Lohnt sich das? Wir wollten es wissen.
In Costa Rica gibt es kein gut ausgebautes öffentliches Verkehrssystem, weder ein staatliches Busnetz noch ein Bahnangebot. Die günstigsten Transportmittel sind die Busse privater Transportunternehmen. Und davon gibt es eine Menge, fast jede Strecke wird von einer anderen Firma betrieben.
In der Regel führen sie von der Hauptstadt San José in eine der großen Städte oder Touristen-Hotspots und wieder zurück. Buslinien, die direkt zwischen zwei spannenden Destinationen verkehren, sucht man meist vergebens. Auch der zeitliche Ablauf ist nicht immer optimal. Die Abfahrtszeiten der unterschiedlichen Unternehmen sind beim Umsteigen nicht immer aufeinander abgestimmt.
Von Tortuguero nach Puerto Viejo
Nach unserem Aufenthalt in Tortuguero wollten wir direkt an der Pazifikküste entlang reisen bis ins knapp 200 Kilometer entfernte Puerto Viejo de Talamanca. Die erste Option hätte uns mit Boot und zwei Bussen wieder über San José geführt und mindestens einen sehr langen (ca. 10 Stunden Fahrtzeiten plus Umstiegs- und Wartezeiten) oder eher zwei Reisetage gekostet. Dafür wären wir mit ca. 21$ pro Nase ziemlich günstig gereist. Noch etwas günstiger (16$) und – sofern die Anschlüsse erreicht werden – auch schneller ist der Weg mit dem Boot zurück nach La Pavona und von dort mit dem Bus nach Cariari. Dann heißt es erneut umsteigen nach Guápiles. Im Anschluss nimmt man den Bus nach Puerto Limón, von wo schließlich ein letzter Bus nach Puerto Viejo de Talamanca abfährt. Das ganze ist laut Reiseblogger Peter in ca. acht Stunden zu schaffen.
Die Alternative dazu ist das direkte Touristen-Shuttle. Es ist mit 55$ zwar doppelt so teuer, dafür aber schafft man die gesamte Strecke in nur vier Stunden. Außerdem reist man deutlich entspannter und spart eine weitere Nacht in San José ein, die ja auch nicht wirklich umsonst zu haben sind. Wir fanden, dass die Argumente für das direkte Shuttle überwogen und investierten in unsere Tickets.
Vergleichen lohnt sich bei Touristen-Shuttles
Diese erhält man bei mehreren Anbietern zu unterschiedlichen Abfahrtszeiten und auch unterschiedlichen Preisen. Es lohnt sich also, beim Bummeln durch das Dörfchen mal in dem ein oder anderen Touristenbüro nach den aktuellen Tarifen zu fragen. Bei unserem Aufenthalt reichte die Spanne von 55$ bis 65$ pro Person. Das günstigste Angebot bekamen wir im Free Tourist Information Center beim Deutschen Bernhard direkt am zentralen Platz am Anleger.
Die Fahrt geht von Tortuguero aus zunächst im Wassertaxi los. Auf kleinen, meist parallel zur Küstenlinie verlaufenden Kanälen, geht es mit den Booten bis zum Hafen mit dem schönen Namen Puerto Moín (nicht zu verwechseln mit dem Hamburger „Moin“). Dieser liegt unweit der großen Hafen-Stadt Puerto Limón. Von dort geht es dann im Taxi oder Shuttle-Van weiter zum finalen Ziel. Neben Puerto Viejo reisen einige auch in den Nachbarort Cahuita (kostet ca. 5$ weniger) oder direkt weiter nach Panama.
Auf dem Tortuguero-Kanal bis Moín
Um 10 Uhr (nach einem weiteren Frühstück im Aracari (Werbung weil Affiliate-Link*)) ging es mit Kapitän Kesha und höchstem Tempo immer den Tortuguero-Kanal an der Küste entlang. Innerhalb der 3 stündigen Fahrt bremste er aber häufig ab, wenn es interessante Tiere zu sehen gab. Unter anderem für ein riesiges „echtes“ Krokodil (in Tortuguero hatten wir hauptsächlich Kaimane gesehen).
Mit wachen Augen wies er uns auf jede Menge und teilweise gut getarnte Tiere hin, die wir allzuoft übersehen hätten. Ab und an machte er auch den Motor aus, damit wir näher rankamen und Fotos schießen konnten.
Abschluss im Taxi bis Puerto Viejo
Am Hafen von Moín wartete dann schon ein Taxi für unseren Weitertransport. Das war natürlich in dem gezahlten Preis bereits inklusive und war nur für uns reserviert. Bis nach Puerto Viejo de Talamanca sind es im Auto noch einmal etwa eine Stunde und zehn Minuten. Die Zeit vertrieben wir uns, indem wir mit dem ursprünglich aus El Salvador stammenden Taxifahrer über die Schönheiten seines Heimatlandes plauderten.
Kurz nach der Abfahrt passierten wir Puerto Limón, den Haupthafen der costa-ricanischen Karibikküste. Dessen Bedeutung stieg rasch mit dem Anstieg des Bananenexports ab Ende des 19. Jahrhunderts. Nicht verwunderlich also, dass wir an einer schier endlosen Reihe von „Dole“-Containern vorbeifuhren. Auch an vielen Bananenplantagen kamen wir auf dem weiteren Weg noch vorbei. Auch heute noch ist Costa Rica der zweitgrößte Bananenexporteur der Welt. Allerdings werden nun nicht mehr nur Bananen in der Region angebaut, sondern auch weitere tropische Früchte und Kaffee.
Puerto Viejo de Talamanca liegt kurz vor der Grenze zu Panama. Mit dem Taxi hatten wir wir daher kurz vor Ankunft einen Militärposten passiert. Unser Taxifahrer erläuterte uns, dass dieser aufgrund des Drogendurchgangsverkehrs sporadisch Kontrollen durchführt. Wir kamen so durch. Nach über vier Stunden Fahrt waren wir schließlich froh, unser Ziel zu erreichen: Puerto Viejo de Talamanca. Was wir dort erlebt haben, lest Ihr hier.
Fazit
Für uns ein klares Go! Nehmt unbedingt das direkte Wassertaxi entlang der Küste. Die Strecke ist wunderschön und man könnte sie eigentlich sogar als Tagesausflug buchen. Man sieht richtig viele Tiere in ihrer natürlichen Lebensumgebung und unser Kapitän erwies sich als versierter Touristenführer. Wenn man dann noch die Zeit- (und Stress-)Ersparnis dagegen hält, ist diese Reise ein unschlagbares Angebot.
Auch auf anderen Strecken haben wir mit den touristischen Direktverbindungen gute Erfahrungen gemacht. Beispielsweise von Monteverde nach La Fortuna, wo die Route ebenfalls aus Touristen-Shuttle und Wassertaxi besteht. Dort fährt man über die Laguna de Arenal auf den imposanten Vulkan Arenal zu. Unsere Bilder und Eindrücke dazu findet ihr hier.
Habt Ihr auch gute Erfahrungen mit den Touristen-Shuttles in Costa Rica gemacht? Oder hat es sich für Euch nicht gelohnt? Wir wollen es wissen: Hinterlasst doch einen Kommentar!
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