El Salvador, das kleinste Land Mittelamerikas, überrascht mit einer Vielfalt, die man auf den ersten Blick kaum erwarten würde. Von
El Salvador, das kleinste Land Mittelamerikas, überrascht mit einer Vielfalt, die man auf den ersten Blick kaum erwarten würde. Von der Hauptstadt San Salvador aus erreicht man fast jeden Winkel des Landes in nur wenigen Stunden. Es ist theoretisch möglich, morgens in den Bergen zu wandern, nachmittags an den Stränden des Pazifiks zu entspannen und abends in einem Café in der Stadt zu sitzen. Ob entspannte Strände, bunte Dörfer, Vulkanseen oder Maya-Ruinen: Wir waren beeindruckt, wie viel es auf so kleinem Raum zu entdecken gibt.
Eines wurde uns dabei schnell klar: El Salvador ist viel mehr als die Vorurteile, die es oft begleiten. Mit der richtigen Planung und ein wenig Vorsicht fühlten wir uns sicher – und wurden dafür mit authentischen Erlebnissen und herzlichen Begegnungen belohnt.
Start in San Salvador – und direkt weiter ans Meer
Unsere Ankunft am Flughafen Comalapa war ein bisschen wie das Aufwachen nach einem langen Traum: dumpf, müde, und gleichzeitig voller Vorfreude. Doch San Salvador, so charmant einige Ecken sein mögen, war nicht unser erstes Ziel. Stattdessen ging es vom Flughafen aus direkt zur Costa del Bálsamo – und diese Entscheidung war Gold wert.
Praktischer Tipp: Vom Flughafen Comalapa benötigt man etwa 45 Minuten mit dem Taxi bis zur Playa El Majagual. Viele Fahrer bieten Pauschalpreise an – fragt vorab nach, um Überraschungen zu vermeiden. Es wird empfohlen, nur offizielle Taxen zu nehmen. Man erkennt diese an einem „A“ als ersten Buchstaben auf dem Nummernschild. Aktuelle Sicherheitshinweise findet Ihr beim Auswärtigen Amt.
Wir kamen an der Playa El Majagual an, wo das Leben so langsam zu fließen scheint wie die Wellen, die sanft den schwarzen Vulkansand küssen. Unser Hotel, das kleine Sabas Beach Resort (Werbung, weil Affiliate-Link*), war eine echte Perle: ein riesiges Zimmer, Palmenblick, direkt am Meer. Die Stille dort war fast surreal – kein Massentourismus, keine Hektik, nur das Rauschen des Pazifiks. Es war auch das einzige Hotel, das wir vorab gebucht hatten. Alles weitere buchten wir kurz vorher online oder direkt vor Ort, was den Vorteil hat, dass man sich die Unterkünfte vorher kurz anschauen kann.
An einem der ersten Nachmittage saßen wir mit unseren „Frozen de Frutas“ in der Hand und ließen die Seele baumeln. Die Kinder hüpften in den Pool, wir blätterten durch unseren Reiseführer. Irgendwann schauten wir uns an und dachten: Das hier fühlt sich richtig an.
El Tunco: Wo die Wellen und das Leben tanzen
Am zweiten Tag packte uns die Abenteuerlust. Ein paar Kilometer weiter wartete El Tunco, das Mekka für Surfer, Backpacker und Nachteulen. Zugegeben, wir waren skeptisch: Ist das was für Familien? Die Antwort: absolut.
Die Surfer-Atmosphäre ist ansteckend. Wir liehen uns Bretter und versuchten, die „beste Welle Zentralamerikas“ zu bezwingen – mit mäßigem Erfolg, aber umso mehr Spaß. Die Kinder quietschten vor Vergnügen während Ihres Anfänger-Surfkurses. Der Surflehrer, der nur für die beiden da war, passte geduldig auf, dass alles gut geht.
El Tunco hat etwas Wildes, aber auch Bodenständiges. Tagsüber chillten wir am Strand, abends gönnten wir uns Ceviche und Tacos bei Kerzenschein, während aus den Strandbars Reggaeton und Live-Musik klangen. Lebensfreude pur.
Bunte Abenteuer auf der Ruta de las Flores
Von der Küste zog es uns in die Berge, zur legendären Ruta de las Flores. Diese Region ist wie aus einer anderen Welt: grüne Hügel, Kaffeeplantagen, bunte Dörfer und überall dieser süßliche Duft der Blumen. Schon die Anreise mit dem Chicken Bus war ein Erlebnis: laute Musik, offene Türen und jede Menge fröhliche Mitreisende – die Kinder fanden es aufregend.
Juayúa, unser Stützpunkt, begrüßte uns mit offenen Armen. Auch wenn das erste Hostel ausgebucht war, fanden wir im charmanten Hotel Anáhuac (Werbung, weil Affiliate-Link*) eine Oase der Ruhe. Der Garten mit den Hängematten war perfekt, um die Eindrücke sacken zu lassen. Die Feria Gastronómica, ein lokaler Essensmarkt, war ein Highlight für unsere Geschmacksknospen: Pupusas, Tamales, exotische Früchte – wir waren neugierig auf die Besonderheiten des Landes. Und ja, der frisch gebrühte Kaffee dort ist wirklich sehr gut…
Praktischer Tipp: Der Chicken Bus von Sonsonate zur Ruta de las Flores fährt nur einmal täglich. Seid pünktlich und haltet idealerweise Kleingeld bereit.
Santa Ana und Tazumal: Geschichte, die unter die Haut geht
Santa Ana beeindruckte uns mit ihrer kolonialen Architektur und der prächtigen Kathedrale, die im Herzen der Stadt thront. Doch besonders lebendig wurde unser Besuch durch das „Fiestas Patronales“, ein traditionelles Fest zu Ehren des Stadtpatrons. Die Straßen waren erfüllt von Musik, bunten Prozessionen und fröhlicher Stimmung. Unsere Kinder liebten die geschmückten Wagen und die lokalen Snacks, die überall angeboten wurden.
Ein weiterer Höhepunkt war unser Besuch der Maya-Ruinen von Tazumal, die nur eine kurze Fahrt von der Stadt entfernt liegen. Die Pyramiden aus vulkanischem Gestein versprühen eine stille Magie, und fast allein erkundeten wir die Stufen und Plattformen. Während die Kinder begeistert die Höhe erklommen, staunten wir über die reiche Geschichte dieses Ortes.
Praktischer Tipp: Besucht während der Fiestas Patronales auch die kleinen Straßenmärkte, die oft handgemachte Souvenirs und regionale Köstlichkeiten anbieten. Nehmt euch Zeit, die Atmosphäre aufzusaugen – ein echtes Erlebnis!
Lago de Coatepeque – Ein Juwel inmitten eines Vulkankraters
Der Lago de Coatepeque, ein malerischer Kratersee, gilt als einer der schönsten Seen Mittelamerikas. Entstanden vor etwa 8.000 bis 10.000 Jahren, beeindruckt er durch sein tiefblaues, klares Wasser und die umgebenden Vulkane Santa Ana, Izalco und Cerro Verde. Die Wasserqualität ist hervorragend, und Schwimmen oder andere Aktivitäten sind hier absolut unbedenklich.
Der Zugang zum See ist jedoch begrenzt, da viele Grundstücke in Privatbesitz sind. Glücklicherweise bietet das „Captain Morgan Hostel“ (Werbung, weil Affiliate-Link*)mit seinen Plattformen über dem Wasser und einer kleinen Bar eine entspannte Möglichkeit, die Schönheit des Sees zu genießen. Hier sprangen unsere Kinder begeistert von einer Sonnenterrasse ins Wasser, während wir die Aussicht auf die friedliche Natur bewunderten.
Praktischer Tipp: Als wir am Lago waren, war das Captain Morgan noch ganz neu und eine Oase der Ruhe. Inzwischen wurde es komfortabel ausgebaut und bietet wesentlich mehr Angebote, aber vermutlich auch mehr Trubel. In unserem Artikel haben wir den Instagram Kanal des Hostels verlinkt. Checkt dort vorher mal, wie der aktuelle Stand ist.
Bahía de Jiquilisco und San Juan del Gozo – Natur und Entschleunigung
Die Bahía de Jiquilisco und San Juan del Gozo sind perfekte Reiseziele für alle, die Ruhe und Natur schätzen. San Juan del Gozo, mit seinen bunten Fischerbooten und frischem Fisch, dient als Ausgangspunkt für Touren in die beeindruckende Mangrovenlandschaft der Bahía. Mit einem traditionellen Wassertaxi gelangt man in diese abgeschiedene Region voller dichter Wälder und verzweigter Wasserwege.
Unser Highlight war ein Aufenthalt im Hotel Puerto Barillas (Werbung, weil Affiliate-Link*), wo wir in einem „Baumhaus“ übernachteten – hoch oben in den Wipfeln, mit Blick auf die Natur. Von dort aus erkundeten wir per Kajak die Mangrovenkanäle, begegneten exotischen Vögeln und beobachteten Kaimane. Eine Tour zur Hacienda La Carrera, der größten Kakaoplantage Mittelamerikas, rundete das Erlebnis ab.
Praktische Tipps: Transfers zur Bahía und zu den Inseln erfolgen auch per Boot, also unbedingt Zeit einplanen.
Diese Region vereint Naturerlebnisse und Entschleunigung – ein unvergesslicher Teil unserer Reise.
Dreimal San Salvador: Eine Stadt mit vielen Gesichtern
Wir waren gleich dreimal in der Hauptstadt El Salvadors, jedoch immer nur zur Durchreise. San Salvador, oft gemieden, bietet aber überraschend viele spannende Ecken. Besonders beeindruckend sind der klassizistische Palacio Nacional, die moderne Kathedrale und die Iglesia El Rosario, die mit ihrem farbenfrohen Lichtspiel ein architektonisches Highlight Mittelamerikas darstellt.
Während einer ungeplanten Stadtrundfahrt, begleitet von einem hilfsbereiten Uber-Fahrer, entdeckten wir die Stadt von einer ungezwungenen Seite. Märkte, Banken und belebte Straßen zeigten uns das authentische Leben jenseits der Vorurteile.
Praktischer Tipp: Für Transfers in San Salvador sind offizielle Taxis eine gute Option. Wir waren auch mit Uber unterwegs. Wer den Kontakt von unserem zuverlässigen Fahrer möchte (der uns persönlich empfohlen wurde), kann uns gerne kontaktieren. Der Flughafen liegt etwa 30–45 Minuten außerhalb der Stadt.
San Salvador mag keine typische Touristenstadt sein, doch wer genauer hinsieht, wird positiv überrascht.
Warum El Salvador uns für immer bleibt
El Salvador ist mehr als nur ein Reiseziel. Es ist ein Ort, der uns gelehrt hat, langsamer zu leben, Vorurteile abzulegen und uns wieder daran zu erinnern, warum wir reisen: Um uns zu verbinden – mit Menschen, Orten und uns selbst.
Habt ihr El Salvador bereist? Was waren eure Highlights? Schreibt uns eure Erlebnisse in den Kommentaren – wir freuen uns darauf, sie zu lesen!
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